Sonntag, 26. Juni 2011

[Rezension] Für jede Lösung ein Problem von Kerstin Gier


Inhalt:
Gerri schreibt Abschiedsbriefe an alle, die sie kennt, und sie geht nicht gerade zimperlich mit der Wahrheit um. Nur dummerweise klappt es dann nicht mit den Schlaftabletten und dem Wodka - und Gerris Leben wird von einem Tag auf den anderen so richtig spannend. Denn es ist nicht einfach, mit seinen Mitmenschen klarzukommen, wenn sie wissen, was man wirklich von ihnen hält!
Lach-Therapie für alle Schwarzseher - oder wenn das Leben es mal wieder nicht so gut mit einem meint ...

[Quelle: amazon.de]


Das Buch ist tatsächlich so wie der letzte Satz es beschreibt: Eine Lach-Therapie. Allerdings nicht nur für Schwarzseher!
Gerri ist Jungfrau, nein, nicht das, was ihr jetzt denkt, sondern Sternzeichen Jungfrau... Und Jungfrauen sind sehr analytisch. Das stellt Gerri unter Beweis als sie sich als neurotisch depressiv diagnostiziert und dann erst mal  in Ruhe ihren Selbstmord plant - muss ja immerhin auch alles organisiert sein. Noch so eine Eigenschaft von Jungfrauen.
Unsere Protagonistin hat es schon nicht leicht... Nicht nur, dass ihr Hintern viel zu dick, ihre Möpse zu klein sind, sie immer noch Single ist (und das mit über 30!), sich eigentlich für ihren Beruf schämen sollte (Schriftstellerin von Romanheften) und dann auch noch mit einer Familie gestraft ist, die man sich nicht mal seinem schlimmsten Feind wünscht... Und dann war ja da noch die Sache mit dem Namen... Denn Gerri heißt eigentlich Gerda, da sie eigentlich ein Junge hätte werden sollen (Gerd) und ihre Eltern sich nicht die Mühe gemacht haben nach einem adäquaten weiblichen Vornamen zu suchen.
Die Leidtragenden sind aber nicht nur Gerri und ihre Schwestern, auch Gerris Nichte und Neffen sind irgendwie mit ihren Namen gestraft: Chisola, Habakuk und Arsenius. Und überhaupt geht es in Gerris Leben einfach drunter und drüber!
Als sie endlich alles für ihren Selbstmord vorbereitet hat, kommt ihr auch noch Ole in die Quere, der auch schon bald sein wahres Gesicht zeigt...

Gier schreibt wirklich unglaublich lustig. Vor allem aus Gerris Sicht. Ein bisschen ironisch, analytisch und total witzig.
Zwischen den Kapiteln darf man ihre Abschiedsbriefe an Verwandte und Freunde lesen (und Fremde), was einen nicht nur einmal zum Schmunzeln bringt.
Die Geschichte an sich ist sicherlich nicht das beste, was die hohe Kunst der Literatur zu bieten hat, aber der Weg ist doch entscheidend und der wird mit Dramen, Planen und urkomischen Wendungen, Drehungen und Diskussionen gefüllt.
Selten bei einem Buch so gelacht!

Kurz: Wer Die Wunschliste von Jil Smolinski mochte, wird dieses Buch lieben!




Weitere Informationen:
Es gibt auch noch eine andere, billigere Ausgabe des Romans.
Verlag: Bastei Lübbe
Taschenbuch
Seiten: 300
ISBN: 978-3-404-15614-6
Preis: [D] 7,99 €

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