Donnerstag, 8. September 2011

[Rezension] Ashes, Ashes von Jo Treggiari



Inhalt:
Tödliche Epidemien, Tsunamis und Klimakatastrophen – die sechzehnjährige Lucy hat das Ende der Welt kommen und gehen gesehen. Als eine der wenigen Überlebenden eines alles vernichtenden Virus versucht sie sich in den zum Dschungel gewordenen Ruinen von New York durchzuschlagen. Doch Lucys Welt ist voller Bedrohungen: gefährliche Diebe und skrupellose Plünderer streifen umher. Als eine Horde wilder Hunde sie jagt, gelangt sie ans Ende ihrer Kräfte. Doch wie aus dem Nichts taucht Aidan auf – ein Junge, der ihr hilft, der tödlichen Meute zu entkommen und sie überredet, sich seiner Gruppe von Überlebenden anzuschließen.
Aber auch diese kleine Gemeinschaft wird bedroht. Und langsam beginnt Lucy zu ahnen, dass sie selbst das Ziel der nächtlichen Überfälle ist. Etwas an ihr scheint anders zu sein …
Doch was ist Lucys Geheimnis, das für die letzten überlebenden Menschen Bedrohung und Erlösung zugleich ist?

[Quelle: arsedition.de]



Nachdem zwei tödliche Epidemiewellen beinahe dreiviertel der Bevölkerung ausgelöscht und zudem Naturkatastrophen das Land heimgesucht haben, ist die Zivilisation so gut wie am Ende. Lucy ist die einzige Überlebende ihrer Familie und kämpft sich alleine durch. Seit über einem Jahr hat sie keine Menschen mehr gesehen, geschweige denn mit ihnen gesprochen. Jeden Tag kämpft sie um ihr eigenes Überleben.
Bis sie eines Tages von einer Schar Hunde verfolgt und gejagt wird. Ausgerechnet ein Junge in ihrem Alter kommt Lucy zu Hilfe: Aidan. Er gehört einer kleinen Gruppe Überlebender an, die sich weiter weg von Lucys Unterschlupf zusammengefunden haben und dort um ihr Überleben kämpfen - hauptsächlich Ältere und Kinder. Lucy ist erst misstrauisch, aber kurze Zeit später wird ihr Unterschlupf von einer Flutwelle weggespült und zerstört.
Ihr bleibt nichts anderes übrig als sich Aidans Gruppe anzuschließen - vorerst. Doch schon bald wird die Gruppe überfallen - von Sweepern. Wer in ihre Fänge gerät, kommt nicht zurück...

Erst ein paar Worte zur Aufmachung, denn die finde ich wirklich toll: Der Umschlag ist rau, leicht wachsig. Der Titel leicht erhöht und die Vegetation mit den beiden Jugendlichen mit Spotlack überzogen. Ebenso wie die drei Striche (Logo des Verlags) über dem Buchrücken. Das Papier fasziniert mich ja am meisten. So eins hatte ich noch nicht in der Hand und gibt ein gutes Gefühl für die Geschichte. Denn in Lucys Welt gibt es kaum noch etwas "normales" oder "ganzes".
Die Geschichte wird aus Lucys Perspektive, in der dritten Person und Vergangenheit, erzählt. Dadurch ist man Lucy natürlich sehr nahe. Ich mochte sie auch gleich, denn obwohl Lucy eine Außenseiterin ist, zeigt sie gleich, dass sie eine Kämpferin ist und selbst in den schwierigsten und unlösbaren Situationen nicht aufgibt. Sie ist aber auch ein kleiner Hitzkopf und benimmt sich manchmal etwas... gezwungen. Gerade in Gesellschaft. Aber dadurch, dass Lucy über ein Jahr allein in der Wildnis eines New Yorker Parks gelebt hat, schrieb ich das dem zu. Es hätte mich auch viel mehr gestört, wenn sich Lucy plötzlich wie eine "normale" 16-jährige Verhalten hätte. So eine Katastrophe hinterlässt nunmal nicht nur körperliche Spuren.
Aidan hingegen fand ich etwas... undurchsichtig und wusste erst nichts recht mit ihm anzufangen. Er taucht auch nur anfangs kurz auf und erst später im Buch gewinnt seine Rolle mehr an Bedeutung.
Was mich zum Erzählstil bringt. Einerseits hatte ich die einzelnen Kapitel (die übrigens eine angenehme Länge von maximal knapp 20 Seiten hatten) schnell durch. Andererseits kam es mir, gerade bis etwas über die Hälfte des Buches, so vor als würde ich ewig lesen.
Das kommt zum einen davon, dass sich die Geschichte sehr langsam entwickelt und Lucys - einsames - Leben sehr genau beschrieben wird. Die Geschichte gewinnt etwas an Schwung als Lucy auf Aidans Gruppe trifft und nimmt auf den letzten ca. 100 Seiten noch einmal richtig Fahrt auf. Die Motive der Gegenspieler fand ich teilweise etwas oberflächlich behandelt.
Insgesamt hatte ich eher das Gefühl, dass es erst der Auftakt einer Serie ist, statt ein abgeschlossenes Buch. Absicht? Das Ende ist zwar zu den größten Teilen abgeschlossen, was aber nicht heißt, dass man nicht doch eine Fortsetzung schreiben könnte. Ein bisschen zum Nachdenken regt Ashes, Ashes aber auch an. Zeigt es doch eine von Klimakatastrophen und resistenten Krankheiten gebeutelte Zukunft, wie sie uns bevorstehen könnte.
Ich habe trotzdem gern an Lucys Leben und ihrem kleinen Abenteuer teilgenommen. Obwohl man sich nicht die große Action, Rebellion oder heiße Romanze erwarten darf. Eher einen Blick in die Zukunft wie sie sein könnte - durch eine kämpferische Protagonistin erzählt.

Kurz: Etwas langatmiger Anfang, der dann aber an Fahrt gewinnt. Das Ende lässt zwar noch den ein oder anderen Wunsch offen, ist aber durchaus auch als "Ende" zu sehen. Wer Lucy auf ihrem Weg ums Überleben begleiten will, der ist hier auf jeden Fall richtig. Tipps für's Survival-Training inklusive!





Weitere Informationen:
Verlag: arsEdition
gebunden, mit Schutzumschlag
Seiten: 400
Originaltitel: Ashes, Ashes
ISBN: 978-3-7607-8471-7
Preis: [D] 16,95 € - Ashes, Ashes bei arsEdition kaufen

Danke an Blogg dein Buch und arsEdition für das Rezensionsexemplar!

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