Mittwoch, 4. April 2012

[Filmrezension] ZwergNase

Inhalt:
Jakob ist ein guter Junge. Seine Mutter verkauft Gemüse auf dem Markt, sein Vater ist Schuster. Die Leute mögen den jungen Jakob.
Eines Tages verschwindet die Prinzessin und genau dann taucht eine seltsame alte Frau auf, die Jakobs Mutter überredet ihn mit ihr mitzuschicken, um das Gemüse in ihr Haus zu bringen.
Was Jakob nicht weiß: Die Alte ist eine Hexe und braucht ihn, um ein Steinmonster zum Leben zu erwecken. Als Jakob sich weigert, verwandelt ihn die Hexe in einen hässlichen Buckligen mit einer großen Nase und die Prinzessin in eine Gans...

Den Film wollte ich schon so lange sehen. Klar, es beruht ja auch auf einem Märchen. Man merkt durchaus, dass es kein grimm'sches Märchen ist, doch trotzdem 'lehrt' auch ZwergNase in gewisser Weise eine Moral - und das viel direkter.
Die Synchronstimmen wurden hier wirklich gut gewählt. Auch wenn sie anfangs etwas merkwürdig klingen - ein bisschen zu rein, zu gut. Aber vor allem die Stimme der Hexe ist perfekt gewählt worden. So stell ich mir eine gruslige alte Frau vor, die nichts Gutes im Sinn hat.
ZwergNase hat schon einen recht eigenen Zeichenstil. Die Zeichnungen sind wirklich sehr schön und passen zum Film und zur Geschichte. Irgendetwas hat mich ein bisschen gestört... Vielleicht weil sie einfach zu schön waren oder zu "schlicht" - ich weiß es nicht. Auch die Animationen waren gut, aber ich fand gerade die Bewegungen der Figuren zu schnell, fast ein bisschen zu flüssig. Es wirkte teilweise etwas übertrieben. Hinzu kamen an manchen Stellen computeranimierte Stellen. Was ich an sich auch nicht schlimm finde, aber hier war es nicht unbedingt passend. Das hat mir persönlich einen zu großen Kontrast geschaffen.
Die Geschichte an sich ist schon ein bisschen kitschig. Auch irgendwie typisch Märchen. Es ist ein süßes Märchen, keine Frage. Es ist direkt und klar und auch schön. Insgesamt aber eher etwas für Jüngere. Denn gerade die werden der Geschichte auch sehr gut folgen können, da sie wirklich geradlinig erzählt wird. Das Märchen selbst kenne ich nicht, deswegen kann ich auch keinen Vergleich ziehen, wie der Film umgesetzt wurde.
Die Charaktere waren auch sehr sympathisch und nett, aber eben - wie der komplette Film - zu gut, zu böse, zu perfekt. Zu glatt vielleicht auch. Für mich fehlte es ein bisschen an Atmosphäre. Die Funken sind sozusagen kaum übergesprungen. Außer bei der Szene zwischen Jakob und Greta am See (Teich?), die ich aber auch sehr, sehr kitschig fand.
Die Musik wurde ganz gut gewählt, sie war passend und es gab sogar zwei kurze Lieder im Film: Am Anfang und etwa in der Mitte. Persönlich fand ich sie nicht störend, zumal sie auch relativ kurz waren. Aber auch nicht berauschend schön.
Was ich aber an der DVD ganz besonders fand, war das Menü (das in meinen Augen noch mal verdeutlicht, dass der Film dann doch eher für die (ganz) Kleinen ist). Denn sobald man die DVD einlegt und das DVD-Menü erscheint, erklärt ein Sprecher in einfachen Worten, wie man den Film startet. Auch bei den Boni ist der Sprecher dabei und erklärt die Spiele. So muss man eigentlich nicht lesen können, um durch das Menü zu kommen. Das habe ich selbst auch noch nicht gesehen/gehört und fand die Idee wirklich toll!

Kurz: Ein schöner Märchenfilm, der ein bisschen zu glatt ist. Insgesamt eher für ganz junges Publikum, aber trotzdem bietet er gute Unterhaltung.



Weitere Informationen:
Das Märchen ZwergNase kann man hier nachlesen.
Mehr Infos zur Ausstattung der DVD
Originaltitel: Karlik nos
Regie: Ilja Maximow
Länge: 77 Minuten
FSK: ohne Altersbeschränkung
Auf DVD erhältlich.

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