Sonntag, 29. April 2012

[Rezension] 0.4 Eine perfekte neue Welt von Mike Lancaster


Inhalt:
Ein einziger Moment, eine einzige Entscheidung, können manchmal das ganze Leben verändern. Als der fünfzehnjährige Kyle Straker sich als Freiwilliger für eine Hypnosevorführung meldet, ahnt er nicht, dass er damit sein Schicksal besiegelt. Denn als Kyle aus seiner Trance erwacht, erwartet ihn ein unglaublicher Anblick: Alle anderen Einwohner seiner Stadt, seine Familie und Freunde sind reglos eingefroren. Kein Blinzeln, kein Beben der Nasenflügel – nichts und niemand bewegt sich mehr. Als die Menschen endlich erwachen, wird alles nur noch schlimmer. Für Kyle beginnt ein wahrer Albtraum: Alle um ihn herum sind wie ausgewechselt und er fühlt sich zunehmend bedroht. Zwar ist er angeblich in einer perfekten neuen Welt erwacht. Doch wie perfekt ist eine Welt, in der er nicht sein darf, wer er ist?

[Quelle: oetinger.de]


>>Leseprobe<<



Kyle lebt in einem kleinen Ort, wo jeder jeden kennt. Einmal im Jahr findet eine ganz besondere Veranstaltung statt: Ein Talentwettbewerb, zudem fast das ganze Dorf kommt. An diesem Wettbewerb nimmt auch Kyles Freund Danny teil, der die Leute hypnotisieren will.
Doch dann geschieht etwas... Kyle hat sich freiwillig gemeldet sich hypnotisieren zu lassen, aber als er und die anderen drei Freiwilligen wieder "aufwachen", ist nichts mehr wie es war...

Der Inhalt ist wirklich schwer zusammen zu fassen, wenn man nicht will, dass man zu viel verrät. Ich kann nur so viel sagen, dass es ein wirklich eindringliches Buch ist. Erst passiert nicht viel, man lernt die Protagonisten kennen, allen voran natürlich Kyle und genau diese eine Wendung ist Dreh- und Angelpunkt des gesamten Plots.
Aber erst einmal allgemein: Das Buch ist abgeschlossen und anders. Das sieht man schon allein an der Gestaltung. Nach dem Inhaltsverzeichnis wird der Leser vorm Weiterlesen gewarnt. Es folgt eine Vorbemerkung des Herausgebers (= Autors). Der Roman ist eine Erzählung von Kyle, die er auf Kassette gesprochen und aufgenommen hat - in Buchform. Gleichzeitig gibt es immer wieder Bemerkungen vom 'Herausgeber', die etwas (aus der 'Zukunft') erklären. Auch im Nachwort meldet sich wieder der 'Herausgeber' zu Wort und schließt das Buch damit ab.
Wie schon erwähnt, wird die Geschichte von Kyle aus der Ich-Perspektive erzählt. Er schildert seine Erlebnisse einer... nein, unserer Welt. Doch plötzlich ist von einem Augenblick auf den anderen alles anders. Das weiß man als Leser schon vorher, dass etwas im Argen liegt, dass etwas eingreifendes passiert ist, aber was genau findet man nur Stück für Stück - wie Kyle selbst - heraus.
Dem ein oder anderen mag der Anfang etwas zu zäh sein. Es wird lange darüber spekuliert, was genau passiert ist. Ich habe auch jegliche Optionen beim Lesen immer wieder hin und her geschoben, aber ein richtiges Bild kam nie so ganz raus. Es ist sehr spannend aufgebaut, es geht immer um dieses eine Rätsel, was denn los ist. Brotkrumen werden verfolgt - im wahrsten Sinne des Wortes. Bis es dann zum Schluss aufgelöst wird. Selbst durch die Anmerkungen erhält man keinen wirklich Hinweis.
Kyle selbst als Charakter ist ein netter Junge. Er erzählt seine Geschichte gut und eindringlich. Später konnte ich mehr mit ihm mitfühlen, obwohl ich von Anfang an mit ihm mitfieberte. Die anderen Charaktere werden (natürlich) nur durch Kyle gefiltert und so erfährt man jetzt nicht so extrem viel über sie. Ich würde behaupten, dass hier auch mehr der Plot und die rätselhaften Ereignisse im Vordergrund stehen statt die Protagonisten (die mehr eine Art 'Werkzeug' sind).
Zum Ende gibt es ein Zitat aus dem Buch: "Nein, es gibt kein Happy End, aber ein Ende muss schon sein." (S. 257) Was hier tatsächlich so zum Nachdenken und Nachgrübeln einläd ist das Ende. Nicht nur, weil man es durchaus weiterspinnen kann, obwohl die Geschichte an sich erzählt ist. Sondern auch, weil man sich dem vollen Umfang der "Wendung" bewusst werden kann (sollte/muss).

Kurz: Eine andere Art von "Zukunftsroman", den ich gar nicht so recht einordnen kann. Man könnte es als "Dystopie" bezeichnen, aber vielleicht auch als "Utopie". Kyles Geschichte läd zum Nachdenken ein, zum miträtseln und auch zum mitfühlen.



Weitere Informationen:
Trailer
Verlag: Oetinger
Übersetzer: Peter Knecht
gebunden, mit Schutzumschlag
Seiten: 272
Originaltitel: 0.4
ISBN: 978-3-7891-4120-1
Preis: [D] 14,95 €

2 Kommentare:

  1. Entschuldigung für den Kommentar, aber bringt Facebook eigentlich mehr Besucher auf deine Seite? Ich bin bereits am Überlegen, ob ich meine Aktualisierungen ebenfalls über Facebook posten sollte, aber ich bin dieser Plattform eher abgeneigt. Auf der anderen Seiten betrachtet, könnten neue Kontakte mit anderen Blogs und Leser geknüpft werden.

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  2. Öhm, ich hab ja Facebook noch nicht so lange. ;-) Deswegen kann ich es dir noch gar nicht sagen. Ich hab's deswegen jetzt mal für den Blog eingerichtet, weil ich den Lesern einfach die Möglichkeit geben will, sich auszusuchen wie sie mir folgen. Manche wollen das per Mail, manche haben selbst ein Google-Konto/Blog, manche wollen es über Bloglovin'... Und da ich mir nicht ganz sicher bin, wie es nun mit Google weitergehen soll (weil ja mal im Raum stand, dass nicht mehr alle über Google folgen können), habe ich mich für Facebook entschieden.
    Damit sich da dann auch was tut, versuche ich halt immer zeitnah auch meine Posts dort zu veröffentlichen.
    Es wäre natürlich schön, wenn sich so mehr Leser auf meinem Blog einfinden würden. ;-) Aber das kann ich jetzt noch nicht sagen.

    Hoffe, dass dir das geholfen hat. ;-)

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